Wie lautet die offizielle Bezeichnung: SG Nievern/Arzbach oder SG Arzbach/Nievern?
Im ersten Jahr der Zusammenarbeit der beiden Vereine wird der SV Arzbach die Federführung übernehmen und die SG somit offiziell SG Arzbach/Nievern heißen. Danach ist von Jahr zu Jahr ein Wechsel vorgesehen, um beiden Vereinen gerecht zu werden.
Von wem ging die initiative zur Bildung der neuen SG aus?
Nachdem vor zwei Jahren bereits erste unverbindliche Gespräche geführt worden waren, nach denen Grün-Weiß und Schwarz-Gelb zunächst einmal die weitere sportliche Entwicklung abwarten wollten, ging diesmal die Initiative von SVA-Abteilungsleiter Christopher Schupp aus. Im Januar 2018 setzten sich dann die Vorstände der beiden Vereine zusammen, um das mögliche Projekt näher zu erörtern. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge liegen“, berichteten Zaun und Weisbrod von angenehmen und konstruktiven Gesprächen. „Wir haben von der ersten Minute an harmoniert, die Chemie stimmt einfach.“
Sind die bisherigen Partner SV Fachbach und SV Kemmenau mit von der Partie?
Nein, beide Vereine beteiligen sich nicht am neuen Konstrukt. „Wir haben unseren Vertrag mit den Fachbachern nach 18 Jahren in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst, weil sie mit ihren vielen Abteilungen einen anderen Weg gehen wollen“, so Zaun. Die Arzbacher trennten sich ebenfalls in beiderseitigem Einvernehmen nach sechs Jahren vom Partner SV Kemmenau, der in den zurückliegenden Jahren immer weniger Aktive in die alte Spielgemeinschaft eingebracht hatte und so auch vor allem aus rein finanziellen Erwägungen ein weiteres Mitwirken der Kemmenauer an einer SG für sie wenig Sinn gemacht hätte.
Wie viele Senioren-Mannschaften nehmen am Spielbetrieb teil?
Mit drei. Die SG Arzbach/Nievern spielt mit ihrer ersten Welle in der Bezirksliga Ost, die zweite Garde wird in der B-Klasse kicken, die Dritte in der Kreisliga C. Eine vierte Mannschaft wurde nicht gemeldet. „Das war kein Thema“, so Zaun und Weisbrod unisono.
Wie viele aktive Fußballer stehen im Seniorenbereich zur Verfügung?
Die SG Arzbach/Nievern kann aus einem Fundus aus circa 60 Seniorenspielern schöpfen.
Wird auch in der Jugendarbeit intensiver kooperiert?
Ja, die Zusammenarbeit wird auch auf den Nachwuchs ausgedehnt. Der SV Arzbach hat aus diesem Grund seine Partnerschaft mit dem VfL Bad Ems aufgekündigt, was in und um die Kurstadt herum zu großer Aufregung führte. Holger Weisbrod legt Wert auf die Feststellung, „dass es hier nicht darum geht den VfL Bad Ems schlecht dastehen zu lassen, sondern für die Belange unserer Nachwuchsfußballer eine optimale Lösung zu finden. Es können alle Jugendklassen – die unteren teilweise mehrfach – besetzt werden, wobei die Talente der JSG Arzbach/Nievern/Fachbach/Dausenau sowohl im Spielbetrieb im Rhein-Lahn-Kreis als auch dem Kreis Koblenz, dem der SV Arzbach angehört, integriert werden.
Warum wird die Reserve in der B-Klasse und nicht in der A-Klasse angemeldet?
Hier gab es lange Überlegungen mit vielen Diskussionen. Da aber die A-Klasse durch den dreifachen Zuwachs von oben demnächst in der Breite ein viel höheres Niveau haben dürfte, entschieden sich die Macher an der Früchter Straße und der Burgwiese letztlich mit der zweiten Mannschaft in der B-Klasse zu starten. „Man darf nicht außer Acht lassen, dass wir unsere Teams quasi erst neu formieren und sie sich dann erst finden müssen“, so Tobias Zaun.
Gibt es Spieler, die den neuen Weg nicht mitgehen wollen und sich umorientierten?
Während in Arzbach vor allem in der Reserve einige Kicker wie Michael Witsch und Christian Batta altersbedingt und unabhängig von der neuen SG ihre aktive Laufbahn beenden, haben dieser Tage bei den Nievernern die beiden früheren Friedrichssegener Claudio und Damiano Tarricone, ihren Wechsel zum VfL vollzogen. Dies dürfte aber zu verkraften sein, zählten doch beide nicht zur Stamm-Elf von Murat Saricicek.
War es keine Option, den VfL Bad Ems mit ins Boot der neuen Spielgemeinschaft zu nehmen?
Diese Frage beantworten die Vereins-Chefs mit einem entschiedenen Nein. „Wir schwimmen auf einer Wellenlänge und sind stolz auf unsere Dorfvereine. Wir wissen, wo wir herkommen und wo wir hinwollen“, kommen von Zaun und Weisbrod weder irgendwelche Kampfansagen noch werden vollmundige Zukunftsvisionen formuliert.
Wo wird überwiegend trainiert und gespielt?
Das Bezirksliga-Team wird am Anfang der Runde das eine oder andere Punkt- und Pokalspiel in Arzbach austragen, die Reserveteams werden so lange es die Witterung zulässt an der Burgwiese kicken.
Wer trainiert die Senioren-Mannschaften?
Dies bleibt zunächst in Nieverner Hand. Aufstiegstrainer Murat Saricicek leitet weiter die Geschicke der ersten Mannschaft und wird in der ersten Woche im Juli zur ersten Einheit bitten. Thomas Herz, bis dato verantwortlich für die Reserve der SG Nievern/Fachbach, wird sich um die zweite Welle der neuen SG Arzbach/Nievern kümmern. Für die dritte Garnitur basteln die Verantwortlichen noch an einer Lösung. Übergangsweise werden – Stand heute – die Zweite und die Dritte wohl gemeinsam trainieren.
Waren denn die bisherigen SVA-Trainer Neithöfer/Kluger keine Option, was die Besetzung der Übungsleiterposten angeht?
Holger Weisbrod erläutert, dass sowohl Marc Neithöfer als auch Markus Kluger bereits vor der kürzlich beendeten Runde erklärt hätten, dass sie nach der Saison 2017/18 als Trainer aufhören würden.
Wie sieht die kurzfristige sportliche Zielsetzung aus?
Der Ball wird auch hier wohltuend flach gehalten. Entwickeln von schlagkräftigen Teams mit dem primären Ziel Klassenverbleib für die Erste. Der Rest muss abgewartet werden, wobei mit der Zweiten mittelfristig das Erreichen der A-Klasse möglich sein sollte, die Dritte will sich in der C-Klasse etablieren. „Wir wünschen uns, dass die neue SG in den Dörfern kurzfristig gut angenommen wird“, sind sich die beiden Vorsitzenden auch in diesem Punkt einig.
Rhein-Lahn: Neue SG Arzbach/Nievern ist ab sofort das Aushängeschild - RZ, Stefan Nink 22.06.2018